Al Pride

Hallavara

Künstler: Al Pride
Album: Hallavara
VÖ: 04.11.2016
Label: Radicalis
Website: http://www.alpridemusic.ch/

Bearbeitet: @thorsten.ammann

Hallavara. Das ist der Name einer südschwedischen Küstenstadt. Genau dahin haben sich die Badener AL PRIDE für eine längere Zeit zurückgezogen, um konzentriert und intensiv an ihrem neuen Album zu arbeiten, das deshalb genau diesen Namen trägt. Am Resultat gemessen war dieser Ort eine ausgesprochen reiche Quelle der Inspiration und Schweden also definitiv eine Reise wert. „Hallavara“ (Album-VÖ: 04.11.2016) ist ein starkes Stück neue Schweizer Musik. AL PRIDE beweisen damit internationales Format. «Wir schreiben die Musik im Kollektiv», erklären Luk & Nico Schulthess, mit dem Ergebnis hörbar zufrieden. «Dementsprechend breit sind die Einflüsse. Fünf individuelle Musikgeschmäcker kreieren einen individuellen Musikstil. Wir machen im weitesten Sinne Pop. Aber erfrischend rauen, kantigen Pop, sphärisch und mit starken Stimmungen. Von der Beschreibung her sehr nahe am Herbst, wie wir ihn in Hallavara erleben durften – eine wunderschöne Jahreszeit.» Und schieben augenzwinkernd nach: «Man könnte unseren Stil deshalb auch Fall-Pop nennen.» Die zehn Songs sind klein gedacht und gross geworden. Sie sind von den drei für AL PRIDE typischen Leadstimmen, aber ebenso von den unkonventionell inszenierten Bläsersätzen geprägt. Durchgehend melodiös, getragen von Grooves und einer gewissen Coolness, zeichnet die Musik von AL PRIDE sphärische Stimmungsbilder, die sich direkt auf den Zuhörer übertragen. Also: Eintauchen in die Abgeschiedenheit von „Hallavara“, die zweifelsfrei ihre Spuren durch dieses Werk zieht. „People“ ist nach dem zum Hit gewordenen Song „LEAF“ die zweite Single aus dem kommenden Album. Es ist ein leichter Song: Befähigt und gewillt, den Sommer einzufangen und bis in die tiefen Herbst- und Wintermonate hineinzutragen. Wie das gesamte Album – auf der Grundlage eines Grooves gepaart mit einer prägnanten Stimmung entstanden – hat „People“ hörbare Folk-Einflüsse. „Keys und elektronische Elemente haben wir weggelassen. Der Song hat schlicht und einfach nicht danach verlangt. Wir haben auch hier absolut minimalistisch gedacht und ihm einzig Elemente hinzugefügt, durch welche er besser wurde, als er vorher war.“ Auch „People“ klingt unverkennbar nach Al Pride. Durch den signifikanten eigenen Sound und die Ästhetik. Durch cleveres Songwriting und durchdachte, raffinierte Arrangements, welche „People“ mit jeder Betätigung des Repeat-Buttons besser werden lassen, ohne dem Song auch nur ein wenig von seiner Leichtigkeit und eingängiger Melodiösität zu nehmen. „People“ handelt von der Nacht, dem Tag oder einfach dem Moment. Dem Moment in dem die Hüllen fallen, man entblösst ist, bildlich oder wörtlich. Dem Moment, in dem Grenzen überschritten und Tabus ihrer Existenz beraubt werden. Dem Blutstrom aus der gebrochenen Nase, dem Augenblick des Verliebens und dem Moment, der beides vereint. Von wilden Nächten, Sex, Weitsicht, Klippensprüngen, den ehrlichsten Antworten, dem sich Ausziehen, Sophie Hunger, wilden Dance-Moves, Liebe, dem kappen von Stacheldrahtzäunen und von jedem Mitglied dieser Band persönlich. Der lyrische Inhalt von „People“ sind wir Menschen, das Mensch-Sein, die dazugehörigen Hemmungen und die Notwendigkeit, diese in bestimmten Augenblicken abzulegen. Feine Randnotiz seitens der Band: Der Song ist einer der Lieblinge unserer Lieblings-Lichttechnikerin Jenni von Känel. Ihr Zitat dazu: „Beat und Flow von „People“ fühlen sich genau so leicht und zum davon schweben an, wie mit euch unterwegs zu sein.“